Hecken und Formgehölze richtig schneiden

 

Eine der beliebtesten Möglichkeiten für Lärm- und Sichtschutz ist eine Hecke. Diese kann ebenfalls der Abgrenzung dienen. Die meisten Hausgärten haben mindestens eine in Ihrem Garten, wenn nicht sogar mehrere. Um eine Hecke richtig zu erziehen sind ein paar Tipps und Tricks ratsam. Welche diese sind, sollen Ihnen die folgenden Zeilen aufzeigen.

Zuerst einmal zu den verschiedenen Heckenformen:

Wildstrauchhecken, auch Blütenhecken genannt, bestehen meist aus verschiedenen Arten und sind somit relativ unregelmäßig in ihrem Erscheinungsbild und Wachstum. Ihr Vorteil ist, dass sie vergleichsweiße wenig Pflege benötigen, dafür aber relativ viel Platz. Auch können sie nicht streng in Form geschnitten werden, sondern verleihen einem Garten einen etwas wilderen Charakter. Hierfür eignen sich nahezu alle Arten von Sträuchern.

Formschnitthecken können aus Laub- oder Nadelgehölzen bestehen. Bekannt hierfür sind Liguster, Hainbuchen, Buchen, Stechpalmen-Arten, Berberitzen und einige andere Laubgehölze. Bekannte Nadelgehölze sind verschiedene Arten von Zypressen, die Eibe und Fichten. In Form geschnittene Hecken benötigen einen regelmäßigen Schnitt, um Ihre Form beizubehalten. Sie sollten mindestens einmal pro Jahr geschnitten werden. Hierbei eignet sich für die meisten Sorten der Herbst.

Egal für welche Heckenform Sie Sich entschieden haben, für die Natur sind beide Formen ein Mehrgewinn im Vergleich zu einer Mauer oder einem Zaun.

Um Blütenhecken möglichst blickdicht zu bekommen reicht es aus, diese mit Hilfe einer Astschere ab und zu auszulichten. Hierbei sollten Sie ältere, schon verkahlende Triebe herausnehmen, um neuen Blättern, Blüten und Trieben Platz zu schaffen. Ziel ist es, dass die Sträucher sich möglichst frei entfalten können und ihren natürlichen Habitus bewahren.

Um eine Formschnitthecke möglichst schnell blickdicht zu bekommen, muss schon bei der Pflanzung darauf geachtet werden, dass die Gehölze dicht und in einem regelmäßigen Abstand nebeneinanderstehen. Ebenfalls sollten stark abstehende Triebe abgeschnitten werden, damit eine gleichmäßige Form und ein gleichmäßiges Wachstum von Anfang an gewährleistet ist. Ab dem ersten Erziehungsschnitt ist es wichtig, auf einen konischen Schnitt zu achten. Das heißt, die Hecke sollte unten breiter sein und nach oben hin immer schmaler werden. Hierfür halten Sie Ihre motorisierte Heckenschere am besten leicht schräg. Mit einer Richtschnur können Sie sich das Leben leichter machen- damit erreichen Sie einen geraden Schnitt über die komplette Heckenlänge. Ein konischer Schnitt verhindert das Verkahlen der unteren Triebe, da jeder Teil der Hecke ausreichend Licht abbekommt.

Ebenso wichtig ist, sich nicht mit jedem Schnitt weiter raus zu schichten, da sonst die Hecke innen verkahlt und nur durch einen starken Verjüngungsschnitt wieder auf ihre ursprüngliche Breite zurückgeschnitten werden kann. Deshalb sollten Sie sich mit Ihrem Schnitt immer an der Schnittstelle des Vorjahres orientieren. So schichten Sie Ihre Hecke nicht raus, sondern bleiben bei der vorgesehenen Breite. Dabei sollten Sie darauf achten, nicht in das alte Holz zu schneiden. Ihre Hecke könnte sonst an dieser Stelle verkahlen, wodurch ein optisch unschönes Loch entsteht.

Quaderförmige Hecken sind ebenfalls am leichtesten mit einer motorisierten Heckenschere zu schneiden. Wichtig ist hierbei die Heckenschere exakt senkrecht zu führen.

Wenn Sie Ihre Hecke höher haben möchten, sollten Sie diese von oben nur wenig zurückschneiden. Jedoch ist ein leichter Rückschnitt sinnvoll, da dieser das Wachstum fördert und die Hecke auf eine einheitliche Höhe bringt. Sie sollten hierbei auf ein gleichmäßiges Wachstum in die Höhe achten und die nach oben zulaufende Form der Hecke bedenken. Auf diese Weiße können Sie Ihre Hecke auf die gewünschte Höhe wachsen lassen.

Falls Sie eine abgerundete Heckenkrone bevorzugen, raten wir Ihnen zu einer Schnabelschere zu greifen. Wenn Sie diese „falschherum“ halten, tun Sie Sich leichter einen schönen, abgerundeten Schnitt hinzubekommen. (Sie halten die Schere so automatisch in einem circa 30 Grad Winkel). Nun sollten Sie vorsichtig von oben die Heckenkrone schneiden, bis Sie die gewünschte Höhe und die gewünschte Abrundung erreicht haben. Einfacher ist es, immer ein paar Schnitte durchzuführen und dann einige Schritte zurück zu gehen, um das Ganze aus der Entfernung zu begutachten. Am Anfang raten wir Ihnen häufiger Ihre Abrundung zu begutachten, bis Sie allmählich ein Gefühl dafür bekommen.

Ähnlich wie bei abgerundeten Heckenkronen verhält es sich mit kugelförmigen Formschnitten. Hierfür verwenden Sie ebenfalls am besten eine Schnabelschere, die sie verkehrtherum halten. Fangen Sie oben an und schneiden Sie dann im Kreis herum die Kugel gleichmäßig. Auch hier ist es hilfreich öfter einmal einen Schritt zurück zu gehen, um zu erkennen, wo noch etwas weggeschnitten werden muss. Für kleinere Korrekturschnitte eignet sich eine Rebschere. Wichtig für Formschnitte sind sehr scharfe Schnabel- und Rebscheren. Beachten Sie zwischendurch und nach dem Schnitt das Schnittgut zu entfernen, um die Form genau erkennen zu können.

Für Pyramiden und kastenförmige Formen hingegen eignet sich wieder die motorisierte Heckenschere besser. Hier hilft es ebenso öfter ein paar Schritte zurück zu treten und nicht das Gehölz an einem Stück zu schneiden, so erzielt man einen gleichmäßigen Schnitt. Auch für Formschnitte gilt: Übung macht den Meister.

Gehölze, die eine bestimmte Form haben sollten, müssen von Anfang an zu dieser erzogen werden. Bei allen Formschnitten ist ein regelmäßiger Schnitt die Voraussetzung dafür, dass diese Form bestehen bleibt. Am besten schneiden Sie das Gehölz nach dem Austrieb im Frühjahr und noch einmal im Herbst. Wird das Gehölz nicht regelmäßig geschnitten, verwildert es mit der Zeit und nimmt wieder seinen natürlichen Habitus an.

Gerne steht Ihnen unser Gartenservice TEAM für Fragen und mit Rat und Tat zum Formschnitt oder bei der Gartenpflege zur Seite.

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