Trockene Sommer und große Hitze lassen viele Stauden schon früher als erwartet verwelken und die bunten, munteren Farben werden von Braun und Gelbtönen verdrängt. Extreme Witterungsbedingungen verlangen mancherorts ein Umdenken. Eine Anpassung an den Klimawandel beinhaltet den nachhaltigen und schonenden Umgang mit Ressourcen. Der Kiesgarten bietet sich an, um zu karge und zu heiße Gartenbereiche mit daran angepassten Stauden und Gräsern zu begrünen.

Auch an immer mehr Straßen wird auf dieses Prinzip gesetzt, da gerade dort besonders extreme Standortbedingungen vorherrschen (hohe Sonneneinstrahlung und hohe Windgeschwindigkeiten). Stauden die an sandige, trockene und nährstoffarme Böden angepasst sind, sind besonders pflegeleicht, da auf eine zusätzliche Bewässerung und Düngung mit Kunstdünger verzichtet werden kann und dabei trotzdem ein gelungenes Gesamtbild entsteht.

 

Die Vorgehensweise:

Hartnäckige Unkräuter wie Quecken und Ackerkratzdisteln sollten sorgfältig entfernt werden und der Boden dabei tiefgründig gelockert werden, falls nötig. Wege und Plätze werden 25 cm tief ausgekoffert und ca. 20 cm mit Schotter verfüllt. Als Deckschicht wird ein ansprechender Kies aufgetragen, dabei gilt es den pH-Wert des Kieses und des Schotters zu beachten. Der Aushub der Wege kann zur Modellierung der Beete wiederverwendet werden (nur wenn der Boden schon karg ist) damit kleine Topografien entstehen, ansonsten kann er für Gehölze dienen.

Der beste Zeitpunkt zum Anpflanzen ist das Frühjahr. Eine Startdüngung der Staudenbeete kann mit Hornspänen und Urgesteinsmehl erfolgen, da sie nur langsam Nährstoffe abgeben. Anfangs ist es einfacher die Kiesschicht erstmal wegzulassen, um das Unkrautaufkommen besser beheben zu können und das Umpflanzen von Stauden bzw. eine nachträgliche Bepflanzung vornehmen zu können. Da die Kiesschicht noch fehlt, die die Verdunstung herabsetzen würde, muss eventuell in den ersten trockenen Sommermonaten bewässert werden. Nach dem Rückschnitt der Stauden und Gräser im Herbst bzw. im kommenden Frühling kann die Kiesschicht aufgetragen werden.

Der Kies wird 2 bis 8 cm mit Flachschaufel aufgetragen. Das häufig eingesetzte Unkrautvlies unter der Kiesschicht würde eine natürliche Verbreitung der gewünschten Stauden verhindern und eine gewisse Dynamik ginge verloren. Möchte man einige Bäume und Gehölze pflegen, sollten diese nicht mit Kies bedeckt werden, sondern besser gemulcht werden, da sie mehr Nährstoffe benötigen.

Ob Sie die Bereiche nun eher an ein Flussbett mit Pflanzinseln erinnernd anlegen oder geometrische und akkurate Formen bevorzugen, bleibt Ihnen überlassen.

Bei optimalen Temperatur- und Wasserbedingungen sind die genannten Stauden nicht geeignet, sondern nur bei exponierten, trockenen Standorten.

 

Prachtvolle Stauden

 

Allium sphaerocephalon Kugellauch, wirkt wie ein großer Schnittlauch

Eryngium giganteum Elfenbeindistel das grau-bläuliche Laub bildet einen schönen Kontrast zur pinken Blüte

Verbena bonariensis Verbene mit vielen violetten Einzelblüten

Verbascum nigrum 'Album' kleine Königskerze mit weißer Blüte

Verbascum bombyciferum große Königskerze

Ferula communis Riesenfenchel feinfiedriges Laub mit großer Blüter

Dispacus laciniatus Schlitzblättrige Karde

Cortaderia selloana 'Sunningdale' Pampasgras, hochwachsendes Gras mit auffälliger Blüte

Papaver ubifragum 'Flore Pleno' orangeblühender Mohn mit langer Blütezeit

Acanthus 'Morning Candle' große beindruckende Blüte

Agastache 'Rosa Riesin' Duftnessel mit prachtvollen Samenstände

 

Unsere Experten von TEAM GRÜN berät sie gerne bei der Planung und Anfertigung eines Kiesgartens.

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